Homosexueller Geflüchteter, der von der Polizei in Tunisien missbraucht wurde, wird Asyl verweigert
Pink News 02/09/2016
Der Asylantrag eines schwulen Geflüchteten aus Tunisien wurde in Deutschland zunächst abgewiesen mit der Begründung, er sei selbst daran Schuld, dass er von der Polizei missbraucht wurde.
Der 28-Jährige Tunesier, der in seinem Heimatland seine sexuelle Orientierung teilweise offen lebte, war für seine Sexualität verhaftet worden, und in Polizeigewahrsam körperlich und sexuell missbraucht. Doch die Beamten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) warfen dem Tunesier vor, er hätte mehr tun müssen, um den Missbrauch zu melden. In der Entscheidung heisst es: “Mögliche Verstöße einzelner Polizeibeamter können nicht auf die Gesamtheit der Sicherheitskräfte des tunesischen Staates übertragen werden”. Nach einer breiten Medienaufmerksamkeit beschloss das BAMF den Fall erneut zu pruefen und gewährte dem Tunesier im Februar 2017 Asyl.